Da Half-Cut- und Multi-Busbar-Technologien mittlerweile auf dem Solarmodulmarkt allgegenwärtig sind, konzentrieren sich chinesische Solarmodulhersteller nun hauptsächlich auf bifaziale und großformatige Solarmodule sowie auf die Produktion von N-Typ-Solarzellen. Der Markt verlagert sich hin zu großformatigen Solarmodulen und der Marktanteil von bifazialen Solarmodulen ist in diesem Jahr bereits exponentiell gestiegen. PV InfoLink geht davon aus, dass der PV-Markt im nächsten Jahr der Entwicklung von Großformaten und bifazialen Modulen Priorität einräumen wird.
Die Produktionslinien der Tier-1-Solarzellenhersteller für M6-Zellen können auch für die Produktion von bifazialen Modulen genutzt werden. Da einige bifaziale Zellen auch eine um 0,1 % bessere Leistung erbringen, wird erwartet, dass bifaziale Solarmodule zum Standard werden.
Seit der zweiten Jahreshälfte 2019 liegt der Kostenunterschied zwischen Mono-Solarmodulen und bifazialen Modulen bei null, sodass bifaziale Module stärker von ihrer höheren Energieausbeute profitieren. Bifaziale Zellen, die zu einem einseitigen Solarpanel mit einer reflektierenden Rückseitenfolie verarbeitet werden, können die Ausgangsleistung gegenüber Standardmodulen um 1 bis 2 Watt steigern. Bei zweiseitigen Solarmodulen , bei denen Solarmodule auch auf der Rückseite Energie erzeugen können, können bifaziale Module eine zusätzliche Leistung von bis zu 10–20 % erzeugen.
In China wurden bifaziale Paneele in etwa 30 % der Versorgungsprojekte eingesetzt. Auch im Rest der Welt ist eine zunehmende Zahl bifazialer Solarenergieprojekte zu beobachten. In den Niederlanden verfügen wir beispielsweise über die größte bifaziale Solarenergieanlage Europas . China exportierte im Zeitraum Januar bis Mai dieses Jahres mehr als 3 GW bifaziale Solarmodule, was 12 % der gesamten Exporte von Solarmodulen ausmacht. Der größte Exportmarkt waren die Vereinigten Staaten, auf die 25 % aller bifazialen Solarmodulexporte entfielen.
Glasknappheit aufgrund der steigenden Nachfrage nach bifazialen und großformatigen Solarmodulen
Angesichts der steigenden Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte und der beginnenden Hochsaison im letzten Quartal wird das Glasangebot das ganze Jahr über knapp bleiben. Die Glaspreise sind um mehr als 20 % gestiegen. Dies erhöht die Kosten für Solarmodulhersteller. Darüber hinaus verschärft die schnell wachsende Nachfrage nach bifazialen Modulen auch den Mangel an Glaskapazitäten, da Glas-Glas die häufigste Struktur bifazialer Module ist.
PV InfoLink geht davon aus, dass die weltweite Modulnachfrage im nächsten Jahr 140,1 GW erreichen wird.