Laut einer aktuellen Studie des deutschen Fraunhofer ISE sind TOPCon-Solarzellen auf dem besten Weg, vollständig mit PERC-Solarzellen zu konkurrieren. Allerdings sind Effizienzverbesserungen für die TOPCon-Zellen weiterhin dringend erforderlich, um weitere Marktanteile zu gewinnen. Die Produktionskosten liegen derzeit sogar höher als bei PERC-Solarzellen.
In den letzten 5 Jahren war die Produktion größerer Wafer und damit größerer Solarzellen und Solarmodule die wichtigste Innovation. Der neueste Trend ist die Umstellung auf TOPCon-Solarzellen. Die Tunnel Oxide Passivated Contact (TOPCon) Solarzelle verfügt auf der Rückseite über spezielle Zwischenschichten, bestehend aus einer sehr dünnen Oxid- und Polysiliziumschicht. Dieser Aufbau verhindert Verluste an der Oberfläche, was zu einem höheren Wirkungsgrad der Solarzellen und damit auch der Solarpanels führt.
Die Preise werden nach und nach wieder sinken
Der weltweite Mangel an Glas aufgrund der Umstellung auf großformatige Produkte verschwand im Jahr 2021, es folgte jedoch unmittelbar ein Mangel an Silizium. Die Folge war ein enormer Preisanstieg, das höchste Preisniveau seit 2011 wurde erreicht. Es wird erwartet, dass die Siliziumknappheit im Jahr 2022 langsam verschwindet und die Preise daher später im Jahr 2022 wieder sinken werden. Unter anderem weil mehrere große Hersteller erhebliche Kapazitätserweiterungen angekündigt haben, werden die Preise allmählich sinken.
TOPCon wird zum Standard
Man ist vor allem darauf gespannt, wann der Einsatz von N-Typ-Solarzellen zum Standard wird und welche Varianten sich durchsetzen werden. Die weltweite Produktion von n-Typ-Solarzellen lag im Jahr 2021 bei etwa 6 Gigawatt Peak, wird aber voraussichtlich schnell und explosionsartig ansteigen. PV InfoLink geht davon aus, dass dies mit TOPCon-Solarzellen kombiniert wird. Die Prognose lautet, dass sich die Hersteller ab 2023 vollständig in TOPCon-Zellen engagieren und investieren werden.